Das Rote Kreuz wurde 1863 von Henry Dunant mitgegründet. Henry Dunant wurde am 8.5.1828 in Genf (Schweiz) geboren. Als sich Dunant 1859auf dem Schlachtfeld von Solferino aufhielt, um den damaligen Kaiser Napoleon III aufzusuchen, wurde er Augenzeuge einer der blutigsten Schlachten der Geschichte.
Eine Schlacht mit über 40.000 Verwundeten und Sterbenden, die keinerlei ärztlich Hilfe bekamen. Als er die zahlreichen verwundeten Österreicher, Franzosen und Italiener sah, organisierte er aus eigener Kraft und mit Unterstützung der Einwohner der Region Hilfe für die Verwundeten.
Aufgrund seiner Erinnerungen und Erfahrungen in Solferino forderte Dunant die Einrichtung von `Hilfs-Gesellschaften für Verwundete`um die Pflege von Hilfsbedürftigen sowie den Einsatz von Hilfsgütern zu sichern.
Schon vier Jahre nach der Schlacht in Solferino trafen sich in Genf Persönlichkeiten aus 17 europäischen Ländern zu einem Kongress. Dort wurde im Jahr 1863 das `Genfer Komitee der Fünf`gegründet. Es markiert das Geburtsjahr des Roten Kreuzes.
Im Jahr 1864 fand in Genf die erste Konferenz mit den Bevollmächtigen der europäischen Staaten statt. Das „Erste Genfer Abkommen“ wurde von 16 Europäischen Staaten verabschiedet - Bayern trat 1868 bei. Damit war ein neues humanitäres Völkerrecht im Entstehen.
Als gemeinsames Erkennungszeichen für Schutz und Hilfe wurde zu Ehren der Schweiz das Schweizer Wappen mit umgestellten Farben, ein rotes Kreuz auf weißen Grund, bestimmt. Im Laufe der Jahre wurde der rote Halbmond und zuletzt am 8.12.2005 der rote Kristall als zusätzliche Schutzzeichen eingeführt.
Aus dem ursprünglichen „Genfer Komitee der Fünf“ entstand das „Internationale Komitee vom Roten Kreuz“ (IKRK), das noch heute von Genf aus in der ganzen Welt tätig ist.
In den folgenden Jahren formierte sich in ganz Europa die von Henry Dunant geforderten „Nationalen Hilfs-Gesellschaften“. Bis heute wurden in über 185 Ländern nationale Rotkreuz – bzw. Rothalbmondgesellschaften gegründet. Alle nationalen Gesellschaften haben die Aufgaben, Opfern von Konflikten zu helfen, im Zivil – und Katastrophenschutz mitzuwirken, Auslandshilfen durchzuführen, mittels des Rotkreuzsuchdienstes die Familienzusammenführung zu übernehmen, sowie die Grundsätze der Rotkreuz – und Rothalbmondbewegungen zu verbreiten. In Deutschland stellt das Rote Kreuz einen „Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege“ dar.
Für seine pionierhaften Leistungen erhielt Dunant im Jahr 1901 den ersten Friedensnobelpreis. Weitere Friedensnobelpreise für das Rote Kreuz folgten in den Jahren 1917, 1944 und im Jubiläumsjahr 1963.
Nicht nur in Kriegszeiten, sondern auch im Frieden, sollte es den Menschen Hilfe bringen: Fürsorge für Gebrechliche, Alte und Jugendliche. Hilfe bei Naturkatastrophen, im Kampf gegen Krankheiten und bei der Rettung.